Forscherfabrik feiert
ersten Geburtstag

Schorndorfer Nachrichten: 05. Februar 2019 von Barbara Pienek

Vor einem Jahr wurde der Schorndorfer Satellitenstandort der Heilbronner Experimenta eingeweiht

Schorndorf. Der erste Geburtstag ist immer was Besonderes – erst recht, wenn er mit einer solchen Erfolgsgeschichte verbunden ist: Seit der Eröffnung im Februar 2018 hat das Schorndorfer Science-Center mit 37 000 Nachwuchsforscherinnen und -forschern fast doppelt so viele Besucher gezählt wie erwartet. Und es kann weitergehen: Beim Geburtstagsfest wurde am Montagnachmittag mit 150 geladenen Gästen eine neue Tüftlerterrasse eingeweiht.

In der Forscherfabrik mit ihrem Parcours und den Kursen sollen Kinder zwischen vier und zwölf Jahren nicht nur eine Menge Spaß haben. Sie sollen durchs Erleben, Entdecken und Begreifen von Technikanwendungen zugleich auch an die Naturwissenschaften herangeführt werden. Aus diesem Grund unterstützt auch das Land Baden-Württemberg das Schorndorfer Science-Center: „Die Forscherfabrik“, stellte Katrin Schütz, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, in ihrem Grußwort auf der Geburtstagsfeier fest, „ist eine wertvolle Investition in unsere Kinder, denn sie sind die Zukunft unseres Landes“. Und es blieb nicht bei warmen Worten: Als Geburtstagsgeschenk gab’s vom Land 50 000 Euro – für die neue Tüftlerterrasse und für einen Stop-Motion-Animationsfilm. Nicht ohne Grund: Ziel der Landesregierung, so Schütz weiter, sei es, bei Mädchen und Jungen so früh wie möglich das Interesse für Naturwissenschaften und Technik zu wecken „und Talente entlang der gesamten Bildungskette bestmöglich zu fördern“. Für Schütz ein wichtiger Schritt, „um unsere Stellung als Innovationsregion Nummer eins in Europa auch künftig zu erhalten“. Dass die Angebote in der Forscherfabrik von hoher Qualität sind, das belegt auch die offizielle Auszeichnung als „Außerschulisches Forschungszentrum“ durch das Kultusministerium Baden-Württemberg.

Krachende Klangerlebnisse in „Heckers Hexenküche“

Unter den geladenen Gästen konnte Oberbürgermeister Matthias Klopfer am Montagnachmittag aber nicht nur viele Stadträte begrüßen, die die Forscherfabrik mit auf den Weg gebracht haben. Es feierten auch weitere Wegbereiter, Sponsoren und Unterstützer mit – die Familie Kelch, die mit der Wolfgang-Kelch-Stiftung jährlich 100 000 Euro der Personalkosten der Forscherfabrik übernehmen, und CDU-Landtagsabgeordneter Claus Paal als Initiator des Erfolgsprojekts. Und mit dabei waren auch 40 Mädchen und Jungen, die sich zur Geburtstagsfeier angemeldet hatten. Für sie gab’s von Joachim Hecker, Entwicklungsingenieur und Wissenschaftsredakteur beim WDR, in der Experimentalshow „Heckers Hexenküche“ die tollsten Klangerlebnisse: Da machte ein mit einem Mikrofon ausgestattetes und auf dem Kopf platziertes Stethoskop Zähneklappern akustisch zum überlauten Spechtklopfen und Erdnusskauen zur Steinbrucharbeit. Und wie ein Stromkreis funktioniert, auch das hat Hecker hörbar gemacht: Mit neun Kindern aus dem Publikum, die sich an den Händen fassten und piepsend Strom durch sich durchfließen ließen. Denn, merke: „Menschen leiten sehr gut Strom.“

Bei ihrem Rückblick erinnerte Museumsleiterin Dr. Andrea Bergler dann aber nicht nur an die einjährige Erfolgsgeschichte der Forscherfabrik, die bisher fast 37 000 Besucher vor allem aus Schorndorf und Stuttgart, aber auch aus den Orten entlang der S-Bahn-Linie sowie aus Backnang, Esslingen und Göppingen hatte. Bergler bekannte auch, dass das erste Jahr für die 19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die allesamt Quereinsteiger sind, auch eine große Herausforderung war – verbunden mit regelmäßigen Anpassungen und einer steten Weiterentwicklung. Und so hat die Forscherfabrik auch einige Neuerungen zu bieten: Auf der Tüftlerterrasse gibt es jetzt sieben neue Experimentierstationen – vom Wassertornado bis zur Wackelbank. Neu sind auch die Tüftler-Hefte mit altersgerechten Aufgaben und Rätseln. Bei der Remstalgartenschau wird die Forscherfabrik ebenfalls dabei sein: mit einem Klanggarten im Stadtpark, mit Grünem Klassenzimmer und Pflanzenforscher-Kursen. Außerdem wird sie sich mit einer „Langen Nacht der kleinen Forscher“ an der Remstalmuseumsnacht beteiligen.

Am Wochenende

Die Geburtstagsfeier am Montagnachmittag war nur für geladene Gäste, am Wochenende können alle mitfeiern: Am Samstag, 9. Februar, und Sonntag, 10. Februar ist der Eintritt in die Forscherfabrik um die Hälfte reduziert. An beiden Tagen ist auch das Wolfgang-Kelch-Labor geöffnet. Dort können von 10 bis 17 Uhr Tüftler eigene kleine Autos zusammenschrauben. Außerdem sorgt der Bildungsclown Jörn Birkhahn um 11, um 14 und um 16 Uhr für Spaß und Wissenszuwachs.

Bildnachweis: Gabriel Habermann Pressefoto

Was genau ist die Forscherfabrik?

In der Forscherfabrik Schorndorf kannst du selbst tüfteln und experimentieren. Du kannst Wassertornados erzeugen, Kugeln fliegen lassen und vieles mehr. Die Forscherfabrik Schorndorf ist speziell für Kinder im Alter zwischen 4 und 12 Jahren ausgerichtet, aber selbstverständlich darfst du deine Familie mitbringen. Und: Du kannst mit deiner Schulklasse oder Kindergartengruppe einen Experimentierkurs besuchen.

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