Ferien unter Strom

Schorndorfer Nachrichten: 07. April 2018 von Vlora Kleeb

Bei einem Ferienkurs der Stadtwerke lernen Kinder das Thema Strom näher kennen

Schorndorf. Wo kommt unser Strom her? Was ist ein Stromkreislauf? Warum sollte man besser die Finger von der Steckdose lassen? Bei einem Kurs in der Forscherfabrik lernten Kinder im Grundschulalter, was es mit dem Strom so auf sich hat, und durften im Anschluss gleich selbst experimentieren.

Überall leuchten kleine Lämpchen auf, liegen Kabel herum, wird fleißig experimentiert: Die Teilnehmer des Ferienworkshops in der Forscherfabrik lernen, wie man einen Stromkreis aufbaut. Dabei arbeiten die Kinder in Zweierteams. Dass sie sich gegenseitig unterstützen, ist Kursleiterin Adelheid Dörling wichtig. Fast jedes Team hat eine unterschiedliche Variante für den Stromkreis gewählt. Bei der gemeinsamen Beschauung fällt den Kindern natürlich gleich auf, dass manche Lämpchen heller leuchten als andere. Dörling erklärt ihnen den Unterschied zwischen Reihen- und Parallelschaltung; dann geht es in die Pause.

Als einer der Hauptsponsoren der Forscherfabrik haben die Stadtwerke Schorndorf die Möglichkeit, einige Kurse exklusiv zu buchen. Besonders die Kurse, die mit Strom und Wasser zu tun haben, eigneten sich da, meint Sina Wolf von den Stadtwerken. „Wenn Kunden sich für uns als regionalen Anbieter entscheiden, tun sie das oft, weil sie wissen, dass das, was wir erwirtschaften, der Stadt auch wieder zugute- kommt“, erklärt sie. Deshalb seien die Stadtwerke bemüht, in den Ferien kostenlose Kurse für Kinder anzubieten. Die werden von den Familien dankbar angenommen.

Das Interesse der Kunden zeigt sich auch beim Ferienkurs in der Forscherfabrik: 16 Kinder sind für den Workshop gekommen. Insgesamt läuft das Ferienprogramm in der Forscherfabrik sehr gut, erzählt Adelheid Dörling: „Wir hätten nicht gedacht, dass wir auch in den Ferien so viele Anfragen haben.“ Bei der Gestaltung und dem Inhalt der Kurse hat sich die Forscherfabrik erst mal an der Experimenta in Heilbronn orientiert. In Zukunft will sie aber auch eigene Kurse konzipieren und dann spätestens nächstes Jahr in den Ferien anbieten.
In den Kursen können Kinder experimentieren und basteln

„Jeder Kurs ist anders, weil jede Gruppe anders ist“, so Dörling. Die Kinder an diesem Tag kamen zum Beispiel schon mit viel Vorwissen. Trotzdem sei es am Anfang immer wichtig, mit den Grundlagen anzufangen, um alle abzuholen. Danach wird dann experimentiert und gebastelt. Das komme bei Kindergarten- und Schulklassen immer gut an. Selbst aus Ludwigsburg und Schwäbisch Gmünd kämen Klassen, um in der Forscherfabrik zu lernen. Die Kurse sind für unterschiedliche Altersklassen geeignet, so dass von Kindergarten- bis Schulklassen alle teilnehmen können. „Als wir bei der Experimenta hospitiert haben, haben wir auch mitgemacht. Selbst als Erwachsener machen die Experimente oft Spaß“, erinnert sich Dörling.

Die Kurse sind dabei an den Bildungsplan angepasst. Die Forscherfabrik ist ein anerkannter außerschulischer Lernort. Deshalb können Lehrer dort Unterrichtseinheiten einführen oder ergänzen. Dafür seien sie immer dankbar, meint Dörling. „Ich sehe die Kinder nicht jeden Tag, deshalb habe ich als Kursleiterin den Vorteil, dass sie auch wirklich Lust haben mitzumachen. Es kommt kaum vor, dass eines der Kinder mal keine Lust hat.“

So ist es auch beim Stadtwerke-Workshop. Nach der Pause dürfen die Kinder selbst etwas basteln. Ein „Heißer Draht“ soll entstehen. Dabei handelt es sich um ein Geschicklichkeitsspiel, bei dem es darum geht, mit einer Metallöse einen Draht entlangzufahren, ohne ihn zu berühren. Wird er doch berührt, fängt es an, zu piepsen. Das Fundament für das Spiel zusammenzuleimen gestaltet sich noch einfach, aber bei der Verkabelung machen einige Kinder ihrem Frust Luft: „Unseres geht nicht!“ Dörling eilt zu Hilfe und bald tönt ein ständiges Piepsen durch den Raum. Am Ende dürfen die Kinder das Spiel als Erinnerung mit nach Hause nehmen. „Darüber werden sich manche Eltern vielleicht weniger freuen“, vermutet sie. Den Teilnehmern hat der Kurs aber dafür sichtlich Spaß gemacht.

Bildnachweis: Palmizi/ZVW

Was genau ist die Forscherfabrik?

In der Forscherfabrik Schorndorf kannst du selbst tüfteln und experimentieren. Du kannst Wassertornados erzeugen, Kugeln fliegen lassen und vieles mehr. Die Forscherfabrik Schorndorf ist speziell für Kinder im Alter zwischen 4 und 12 Jahren ausgerichtet, aber selbstverständlich darfst du deine Familie mitbringen. Und: Du kannst mit deiner Schulklasse oder Kindergartengruppe einen Experimentierkurs besuchen.

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